Spezielle Intraokularlinsen
Im Rahmen der Standardversorgung wird bei den Patienten eine Standard-Intraokularlinse implantiert, die von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet wird. Diese ersetzt nahezu perfekt die gealterte, menschliche Linse und erfüllt die Kriterien der medizinischen Notwendigkeit.
Einige neuere Entwicklungen bei Intraokularlinsen (IOL)- die Premiumlinsen – werden vom medizinischen Dienst der Krankenkassen als ‚medizinisch nicht notwendig‘ eingestuft, und von daher auch von den gesetzlichen Krankenkassen nicht vollständig übernommen.
Wir stellen Ihnen hier einige dieser Linse vor:
Blaulicht-Filter-Linse: Neben Anteilen von Sonnenstrahlen kann auch sichtbares energiereiches Blaulicht mit einer Wellenlänge von 380 bis 500 nm die Netzhaut schädigen und vermutlich das Auftreten einer Makuladegeneration (AMD) begünstigen. Die natürliche Augenlinse färbt sich mit zunehmendem Alter gelb ein und schützt so die Netzhaut . Bei einer Katarakt-Operation wird jedoch die körpereigene Augenlinse entfernt und damit geht dieser natürliche Schutz verloren. Um aber auch nach der Katarakt- Operation die Netzhaut vor energiereicher Strahlung abzuschirmen, kann eine Intraokularlinsen mit einem Blaulichtfilter eingesetzt werden, eine „Gelbe Linse“.
Bei der Multifokalen IOL entsteht durch die spezielle Linsenoptik ein scharfes Bild in der Ferne und gleichzeitig auch in der Nähe. Dies ermöglicht für fast 90% der Patienten im Alltag völlige Brillenfreiheit.
Die Multifokallinse funktioniert allerdings anders, als die natürliche Augenlinse: Während die natürliche Linse entweder für die Ferne oder für die Nähe scharf stellt, bildet die Multifokallinse Nähe und Ferne gleichzeitig scharf ab.
Auf diese Art des Sehens muss sich unser Gehirn erst einstellen – ein Lernprozess, der durchaus Monate dauern kann. Ein weiterer Nachteil können störende Lichtkränze um helle Lichtquellen bei Dunkelheit sein, sowie etwas schlechteres Sehen bei schwachen Kontrasten. Jedoch gewöhnt sich auch hier der größte Teil der Betroffenen nach einigen Wochen an diese Phänomene.
Die Torische Intraokularlinse gleicht einen Astigmatismus (= Hornhautverkrümmung) des Auges aus. Eine extreme Hornhautverkrümmung bewirkt, dass ein Kreis nicht mehr als Kreis, sondern als Oval gesehen wird. Die torische Intraokularlinse wird in der Kataraktchirugie daher bei Augen mit starker Hornhautverkrümmung eingesetzt.
Durch den Ausgleich der Hornhautverkrümmung wird die Abbildungsqualität auf der Netzhaut und damit das Sehen deutlich verbessert.