Therapiemöglichkeiten im Überblick

Die moderne Augenchirurgie bietet heute die Möglichkeit, nahezu jeden Brechungsfehler des Auges zu korrigieren. Für die unterschiedlichen Formen und Ausprägungen von Fehlsichtigkeiten steht dabei eine Vielzahl operativer Verfahren zur Verfügung.

Wir wenden alle unten vorgestellten Verfahren in unserer Klinik an. Welches sich für Sie am besten eignet, stellen wir in ausführlichen Voruntersuchungen und Gesprächen mit Ihnen fest.

Laser in Situ Keratomileusis (LASIK)

Bei der LASIK wird zunächst mit dem Femto-Laser eine  ca. 100 µm dicke Lamelle von der zentralen Hornhaut abgetrennt und wie ein Deckel umgeklappt. Anschließend wird mit einem Excimer-Laser das darunter gelegene Hornhautgewebe genau so abgetragen, dass die bestehende Fehlsichtigkeit ausgeglichen wird.

Die Hornhautlamelle wird zurückgeklappt und glattgestrichen. Sie saugt sich von selbst wieder fest und muss nicht angenäht werden. Die LASIK ist für alle Arten von Fehlsichtigkeiten geeignet. Dabei ist die Höhe der möglichen Korrektur von der jeweiligen Dicke der Hornhaut abhängig, da für die Stabilität der Hornhaut eine bestimmte Restdicke erforderlich ist.

Photorefraktive Keratektomie (PRK bzw. LASEK)

Bei der PRK wird zunächst die oberste Zellschicht der Hornhaut, das Epithel, mechanisch entfernt. Dann wird mit einem Excimer-Laser der zentrale Anteil der Hornhaut neu modelliert, um die Fehlsichtigkeit auszugleichen.
Die PRK ist grundsätzlich zur Korrektur geringer Fehlsichtigkeiten geeignet, da bei höheren Korrekturen die Komplikationsrate deutlich zunimmt. Aus diesem Grund sollte sie heute nur noch in Ausnahmefällen durchgeführt werden.

Die implantierbare Kontaktlinse (ICL)

Ist die Korrektur einer Fehlsichtigkeit durch einen Eingriff an der Hornhaut nicht möglich, kann eine zusätzliche Linse ins Auge eingesetzt werden. Am häufigsten verwendet wird hier die sog. „Implantierbare Kontaktlinse“ (ICL). Daneben gibt es verschiedene andere Implantate (Artisan-Linse, NuVita etc.), die entweder in die vordere Augenkammer implantiert oder an der Regenbogenhaut befestigt werden. Die ICL schwimmt wie eine Kontaktlinse hinter der Regenbogenhaut auf der natürlichen Augenlinse. Sie ist aus einem weichen, sehr flexiblen Material (Silikon oder Collamer) und wird durch einen kleinen Schnitt am Rand der Hornhaut implantiert. Mit der ICL können auch höhere Fehlsichtigkeite von +10,00 dpt bis –20,00 dpt korrigiert werden.

Die Mikrolinse zur Korrektur der Alterssichtigkeit (Presbyopie)

Wenn die natürliche Linse des Auges zwar nicht mehr flexibel, aber noch klar ist, kann das Sehen in der Nähe durch die Implantation einer Mikrolinse verbessert werden. Sie wird in eine Hornhauttasche eingesetzt, die mithilfe eines Femtosekundenlasers geschaffen wurde. Der Eingriff dauert nur wenige Minuten. Geeignet ist das Verfahren für alterssichtige Patienten, deren Brillenwerte seit ungefähr einem Jahr stabil sind. Auch für Patienten, die bereits eine LASIK hinter sich haben, ist die Mikrolinse eine Möglichkeit, wenn die Hornhaut die nötige Dicke aufweist.

Kunstlinse („clear lens exchange“, CLE)

Eine weitere Möglichkeit sind spezielle multifokale Kunstlinsen, die im Austausch gegen die natürliche Linse implantiert werden („clear lens exchange“, CLE). Mit diesem Verfahren lassen sich sowohl extrem starke   Fehlsichtigkeiten als auch die Alterssichtigkeit korrigieren. Das operative Vorgehen entspricht dabei dem der Kataraktoperation.

Phototherapeutische Keratektomie (PTK)

Die PTK ist eine Methode, bei der mittels Laser oberflächliche Hornhautveränderungen wie z.B. Narben  schonend abgetragen werden können – ebenso wie wiederkehrende Abschürfungen der Hornhaut.

Intracorneale Ringsegmente (ICR bzw. INTACS)

INTACS sind schmale Kunststoffspangen, die zur Korrektur niedriger Kurzsichtigkeiten in die Hornhaut implantiert werden. Durch den speziellen Querschnitt der bogenförmigen Ringsegmente wird dabei die zentrale Hornhaut abgeflacht und dadurch die Fehlsichtigkeit korrigiert. Als Vorteil der Methode wird angesehen, daß das Verfahren reversibel ist, d.h. bei unerwünschten Nebeneffekten können die Ringsegmente wieder entfernt und der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt werden.